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Der Sinn von Verkehrsmassnahmen
Wir leben in einer zivilisierten Gesellschaft. Damit diese funktionieren kann, braucht es Regeln. Wenn jeder das machen möchte, was er will und was ihm passt, würde das System zusammenbrechen und wir hätten Krieg und Anarchie. Ich möchte jedenfalls nicht in einem solchen Zustand leben müssen und jeden Tag um mein Leben bangen. Gerne nehme ich deshalb in Kauf, dass ich neben den vielen Rechten, die ich als Bürger habe, auch Pflichten wahrnehmen und mich an Vorschriften und Gesetze halten muss.
Wo kämen wir zum Beispiel hin, wenn sich im Strassenverkehr niemand an die Regeln halten würde? Unfälle durch Raserei mit Schwerverletzten und Toten wären die Folgen. Deshalb gibt es so etwas wie Geschwindigkeitsbegrenzungen und folglich auch Radarkontrollen, vor allem dort, wo sich die Verkehrsteilnehmenden nicht an die vorgeschriebenen Tempoangaben halten.
Immer wieder geben Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Kantonsstrasse durch Leimiswil zu diskutieren. Unliebsame Radarkontrollen verärgern Fahrzeuglenker/innen. Andererseits haben wir bei der Gemeindeverwaltung für diese Kantonsstrasse ein Bürgerbegehren erhalten, welches verkehrsberuhigende Massnahmen durch Leimiswil fordert. Was kann man da tun? Die einen wollen zügig fahren, die anderen wollen ruhigen und langsamen Verkehr. Kommt dazu, dass für diese Hauptstrasse durch Leimiswil und über die Linde grundsätzlich der Kanton zuständig ist und nicht die Gemeinde. Wir sind in diesem Fall nur „Durchlauferhitzer“ und geben die Begehren an den Kanton weiter. Wir verstehen aber natürlich, dass es für Leute, welche an Strassen wohnen, sicher oft nicht einfach ist, den täglich lärmenden Verkehr sowie die Rasereien zu ertragen. Somit sind Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Hauptstrasse durch Leimiswil sicher nicht unbegründet: Neben den Anwohnenden, welche vor Lärm geschützt werden sollen, haben auf dieser Strasse schon oft schwere Unfälle mit verletzten und sogar toten Personen stattgefunden. Solche Unfälle gilt es unbedingt zukünftig zu verhindern. Freiheitliches Fahren kann nicht vorgehen. Die Fahrzeuglenkenden tun gut daran, sich auch in ihrem Interesse, an die vorgegebenen Tempolimiten zu halten!
Ein Blick in die Natur verrät uns, dass sich auch diese an Regeln hält. So kann sie im Gleichgewicht bleiben. Wir sehen, was passiert, wenn natürliche Kreisläufe, wie zum Beispiel die Amphibienwanderungen, durch das Überqueren der Strassen gestört werden. Würden nicht Schutzzäune und Tunnel errichtet, fänden viele der Tiere den sicheren Tod! Interessant dabei ist, dass auch zum Schutz der Amphibien Geschwindigkeitsreduktionen nötig sind. Viele Kröten und Frösche sterben nämlich nicht durch direktes Überfahren, sondern bereits durch den Unterdruck, den die Autos am Boden erzeugen. Es wird empfohlen, nicht schneller als 30 Kilometer pro Stunde – möglichst sogar noch langsamer – zu fahren, da so der tödliche Luftstrom am Fahrzeug verhindert wird. Deshalb sind oft dort, wo Wanderungen erfolgen, temporäre Geschwindigkeitsbegrenzungen signalisiert. Dankbar, den Fuss vom Gaspedal zu nehmen, sind auch die Schulkinder sowie die Helfenden, welche entlang des Amphibienschutzzaunes beim Bürgisweyer an der Melchnaustrasse die Kröten und Frösche über die Strasse befördern.
Sie sehen, Einschnitte in die Freiheiten der Fahrzeuglenkenden sind also überlegt und angebracht. So halten wir uns doch bitte an die Regeln und reagieren gelassen auf Verkehrsmassnahmen. Aufregen dürfen wir uns schon gar nicht, dies schadet nämlich nur der eigenen Gesundheit! Ich wünsche Ihnen wunderbare Frühlingstage.
Andreas Hasler, Gemeindeschreiber